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DER ROLLKOMPOST6 Minuten

Ohne Umgraben - von der Wiese zum Gemüsegarten

Wenn man nicht gerade ein Bundesligaringer ist, muss man mit seinen Kräften haushalten. Daher kommt heute die ultimative Rollkompost-Methode, um eine Wiese urbar zu machen und in ein nährstoffreiches Gemüse- oder Blumenbeet zu verwandeln – ganz ohne Umgraben!

Wie und wo anfangen?

Hast du schon einmal ein Stück Wiese umgegraben? Bei dichtem Wurzelwerk kann das sehr anstrengend sein, und dann sind da noch die lästigen Wurzeln der Quecke oder Fingerwurz, die man sorgfältig herauslesen muss, damit sie nicht wieder anwachsen. Außerdem braucht man ein gewisses Körpergewicht, um den Spaten in die Erde zu treiben. Wenn du dir aber keine zusätzlichen Kilos anfuttern möchtest, um ein grasfreies Beet zu bekommen, dann probiere es unbedingt mit meiner Rollkompost-Methode.

1. Kompostierbares Material sammeln

Es gibt viele Methoden, um eine Wiese ohne Umgraben in ein Beet umzuwandeln. Zum Beispiel werden oft Kartons ausgelegt und mit Erde oder gar Kompost aus dem Kompostwerk bedeckt, um das Gras zu ersticken. Allerdings enthalten Kartons und dieser Kompost häufig zahlreiche Klebstoffe, Druckfarben, Kunststoffe und andere Schadstoffe, die man lieber nicht im Gemüse haben möchte. Eine andere Methode ist das Auslegen von schwarzer Folie, um eine krautfreie Fläche zu schaffen, was jedoch Monate dauern kann und meist eine harte, trockene Erde hinterlässt. Auch die Heukartoffelmethode, bei der eine dicke Schicht Heu über auf der Wiese ausgelegte Kartoffeln gelegt wird, ist nicht optimal. Die geernteten Kartoffeln sind meist klein und voller Drahtwürmer.

Daher die Idee: Unter Kompost wächst nichts mehr. Da geben selbst hartnäckige Wurzeln und Samen auf. Wenn man den Kompost abräumt, bleibt eine freie Fläche mit nährstoffreicher, feuchter Erde – ideal für die Bepflanzung mit Gemüsepflanzen.

Daher: Her mit allem verfügbaren organischen Material – dorthin, wo die Wiese zum Beet werden soll.

Dein Rollkompost:

Kompostieren lässt sich alles: Gras- und Rückschnitt jeglicher Art, Stroh, Heu, Grassoden, Küchenabfälle. Der Haufen sollte mindestens 1 Meter hoch sein und gut durchmischt aufgeschichtet werden, damit die Rotte auch in voll besonnten Gartenbereichen startet. Ab und zu eingestreute Gartenerde „impft“ den Kompost mit zersetzenden Mikroorganismen.

2. Für den sofortigen Start

Du willst mit dem Gemüseanbau sofort starten und nicht warten, bis der Kompost nach einigen Monaten fertig ist?

Sportliche können natürlich auch bereits im Voraus ein kleines Stück umgraben. Am leichtesten geht dies nach einem Regen, wenn die Erde etwas abgetrocknet ist. Der Vorteil dabei ist, dass du die abgestochenen Grassoden direkt auf den benachbarten Haufen als Kompoststarter werfen kannst, ohne das schwere Material weit weg transportieren zu müssen.

Für einen schnellen Start und um die frisch umgegrabene Erde rasch abzudecken, eignen sich übrigens Salate, Radieschen und Rüben.

3. Roll on!

So, und ab jetzt wird nichts mehr umgegraben!

Je nach Zusammensetzung des Kompostes kannst du den Haufen nach 3 bis 6 Monaten ernten. Das oben aufliegende, noch nicht verrottete oder grobe Material bildet fortlaufend den Grundstock für den nächsten, gleich angrenzend angelegten Kompost. Die feinere Komposterde wird je zur Hälfte auf dem abgeernteten ersten und auf dem neuen Beet verteilt. Die Erde muss übrigens nicht gesiebt werden. Grobes zersetzt sich mit der Zeit von ganz alleine und bildet einen langwirkenden Nährstoffspeicher im Beet.

Und schon ist dein Gemüsegarten ohne großen Aufwand doppelt so groß und hat prächtige, nach Waldboden duftende Erde! 🙂

 

Beim Kompost lassen sich, wie bei Menschen, unterschiedliche Charaktere finden:

Der Hin- und Herroller

Hast du vielleicht den HIN- UND HERROLLER, der ursprünglich die Wiese urbar gemacht hat und nun stetig in Etappen von einer Gartenseite zur anderen rollt, um die Beete wieder mit Nährstoffen zu versorgen? Das ist clever, denn so spart man sich viel Kraft, da man den Kompost nur kurz über ein angrenzendes Beet ziehen muss, anstatt ihn aufwändig und schubkarrenweise auf verschiedene Beete zu verteilen.

Der Hopper

 

Oder hast du vielleicht den HOPPER, der jedes Jahr an einen anderen Platz kommt, wie bei mir? Mein Garten ist nämlich nicht strikt durchorganisiert, und so entsteht der neue Komposthaufen immer dort, wo gerade Platz ist. Das ist von der Arbeitsersparnis her nicht so ideal wie beim HIN- UND HERROLLER.

der Kreisroller

Ganz ausgefallen und für solche die viel Platz haben ist der KREISROLLER ideal. Je nach Größe kann man damit gleich mehrere Rollkomposthäufen anlegen – Luxus pur!

Der Stopper

Den Stopper muss man in dieser Reihe natürlich auch noch erwähnen. Er endet nach der Urbarmachung in der letzten Ecke des Gartens. Der Bedauernswerte ist meist in einem Gehege gefangen und verursacht recht viel Arbeit, da der Kompost nun quer durch den ganzen Garten transportiert werden muss, um die Beete mit Nährstoffen zu versorgen.

Free your Kompost!

Und welcher KOMPOST-TYP bist du?
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Damit verabschiede ich mich in die Sommerpause. Erhole auch du dich gut, bis wir uns hier an dieser Stelle wiedersehen.

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© Alle Fotos und Illustrationen von Katja Falkenburger

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