Erdbeeren satt bei minimalem Aufwand
Minimaler Aufwand für maximalen Ertrag
Die "richtigen" Erdbeeren
Das Wichtigste: die Erdbeersorte!
Finde eine gesunde, reich tragende Erdbeersorte, die sich ohne Qualitätsverlust über Ausläufer vermehren lässt und die dir schmeckt!
Das ist nämlich gar nicht so einfach. Bei neuen, „modernen“ Sorten kann es sein, dass die Bildung von Ausläufern durch Züchtung unterbunden ist, sodass eine Weitervermehrung nicht mehr möglich ist und immer wieder neue Pflanzen gekauft werden müssen. Versuche es daher besser mit alten, züchterisch weniger bearbeiteten Erdbeersorten, die noch viele Ausläufer bilden können. Diese altbewährten Sorten werden glücklicherweise wieder im Internet angeboten. Sie kosten zwar etwas mehr, dafür genügen nur ein bis zwei Pflanzen, um in wenigen Jahren einen gesunden Bestand aufzubauen, den man noch seinen Urenkeln vererben kann.
Den Unterschied zu modernen Sorten kann man übrigens deutlich schmecken: Alte Sorten gibt es in einer großen Vielfalt an Formen, Farben und Geschmacksrichtungen. Im Gegensatz zu vielen neuen Sorten, die oft nur eindimensional süß schmecken, zeichnen sich alte Sorten durch eine Vielzahl an Aromen sowie durch ihre sehr unterschiedlich ausfallende Festigkeit und Konsistenz aus.
Nach der Erdbeer-ErntE
Offener Boden zum Wurzeln
Starten wir mit dem abgeernteten Erdbeerbeet. Nach der Ernte haben sich zahlreiche Ableger gebildet. Die im Frühjahr nur dünn aufgetragene Mulchschicht aus Gras oder Heu, die dazu diente, die Früchte sauber zu halten, ist zersetzt und fast verschwunden. Dadurch können die Ableger, die sich während der Erntezeit gebildet haben, leichter in der nun offenen Erde wurzeln und sich zu besonders kräftigen Jungpflanzen entwickeln.
Große Früchte sparen Zeit
Mulchen statt hacken
Nachdem die schönsten Ableger geschnitten sind, können die Reste der Erdbeerpflanzen als Mulchschicht auf dem Beet verteilt werden. Das organische Material bildet eine schützende Schicht, die Feuchtigkeit speichert und Nährstoffe für die nächste Kultur bereitstellt. Dies spart den Aufwand des Kompostierens und damit Zeit und Energie. Die Pflanzen sollten vorher etwas zerkleinert werden, damit sie flach aufliegen und so schneller verrotten können.
So sieht das Beet nach dem Roden der Erdbeeren aus. Bei der Gelegenheit können auch die angrenzenden Beete gejätet werden. Das Blumenbeet links und die verblühten Kletterrosen mit Mehltau sollten zurückgeschnitten werden, um Material für die Abdeckung der Beetfläche zu gewinnen. Nach dem Entfernen der Erdbeeren werde ich hier Mais säen und die gesamte Fläche zusätzlich mit einer dicken Lage Wiesenschnitt abdecken.
Erdbeerableger gewinnen: drei Möglichkeiten
Mutterpflanzen teilen
1. Methode: Mutterpflanze teilen und Setzling auf zwei gesunde Blätter und einen Trieb zurückschneiden. Diese Methode funktioniert, aber die Pflanzen sind nicht so vital wie Jungpflanzen. Trotzdem ist es eine gute Methode für den Fall, dass sich keine Ableger gebildet haben oder wenn eine Sorte aus wenigen Pflanzen möglichst zahlreich vermehrt werden soll.
Eingewurzelte Jungpflanze
2. Methode: Den besten Start bekommt eine Jungpflanze, wenn sie bereits in der Erde wurzelt. Daher lohnt es sich, diese Pflanzen noch vor dem Roden des Beetes auszugraben und gleich ins nächste Beet zu pflanzen. Diese Pflanzen werden besonders kräftig und gesund, da sie von Anfang an luftig und mit genügend Abstand stehen, wodurch ein Pilzbefall der Blätter vermieden wird.
Ausläufer mit Wurzelansatz
3. Methode: Zur Gewinnung von kräftigen Ablegern legt man die gerodete Erdbeerpflanze am besten auf den Boden oder hält sie schräg oder kopfüber, sodass sich die langen Stolonen, die auch Kriechsprosse oder Ausläufer genannt werden, separieren lassen. Diese können dann gebündelt und abgeschnitten werden.
Der ideale Ableger
Nebeneinander liegend lassen sich die Jungpflanzen besser vergleichen, um die kräftigsten von ihnen auszuwählen. Der ideale Ableger hat einen kräftig entwickelten Wurzelansatz, 2-3 gesunde Blätter und einen unbeschädigten Trieb. Die Ausläufer, auch Stolonen genannt, können dann auf jeweils 5-6 cm eingekürzt werden.
Ableger Vorbereiten
Damit sich die Ableger erholen und sich an die Wasserzufuhr über ihre Wurzeln gewöhnen können, setze ich diese ein paar Stunden gebündelt in eine Wanne mit Wasser, bis sich die durch die sommerliche Hitze lahm gewordene Pflanzen wieder erholt haben.
Die Zwischenlagerung
Die Ableger lassen sich in einer Wanne ein paar Tage vor dem Topfen lagern. Man sollte jedoch darauf achten, dass die dicht gedrängten Pflanzen nur von unten Wasser bekommen und die Blätter trocken bleiben, damit sich keine Pilzkrankheiten auf den Blättern ausbreiten.
Erdbeerableger topfen
24 auf einen Streich!
Quadratische Töpfe sind meine klaren Favoriten. Sie können bequem mit Erde befüllt und bepflanzt werden und verbrauchen beim täglichen Gießen weniger Wasser, da sie sich dicht aneinander stellen lassen.
Ich verwende ausschließlich gebrauchte Töpfe und Schalen, um Plastik weitgehend zu vermeiden und nutze diese so lange wie möglich.
Klotzen, nicht kleckern!
Die kleinen Container werden nun effizient mit Kompost gefüllt, indem ein Berg in die Mitte gehäuft und dann gezielt in die äußeren Töpfe verteilt wird. Da die Komposterde locker ist und beim Eindrücken der Setzlinge sowie im Laufe der Zeit einsinkt, können die Töpfe übervoll gefüllt werden.
Eine Arbeit zur Erholung 🙂
Fertig!
Zum Anwachsen lasse ich die Pflanzen 2-3 Wochen im Halbschatten stehen, bis sie gut eingewurzelt sind. Dabei gieße ich sparsam und möglichst von unten, da die Pflanzen dicht stehen und sich so Pilzkrankheiten schnell ausbreiten können.
Das Topfen im Schnelldurchlauf
Und nun?
Nach dem Abräumen des Erdbeerbeetes säe ich Zuckermais – den guten Bantam – da dieser Anfang Juli gesät bis zum Herbst noch erntereif wird.
Wie? Nach Erdbeeren den Starkzehrer Mais?
Wie das auch über Jahre hinweg gut geht zeige ich in einem nächsten Beitrag.
© Alle Fotos und Illustrationen von Katja Falkenburger
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