Und, heute schon beim Farbbaden gewesen? Farben beeinflussen sogar unsere Gesundheit – sie können das Nervensystem stimulieren, den Blutdruck beeinflussen und das Wohlbefinden steigern, schreibt eine Gesundheitskasse. Die muss es ja wissen. Dann lass uns mal eine Runde durch den Garten gehen.
Am Teichrand vorbei ...
Ein frischer Morgen mit azurblauem Himmel Ende Mai – ich stehle mich frühmorgens in den Garten. Die Büroarbeit kann heute warten.
Mal sehen, was es Neues am Teichrand zu entdecken gibt.
Wogende, blühende Landschaften durchstreifen – so stellt man sich doch das Paradies vor. Die Kamera ein wenig tiefer gehalten, und die Blütenpracht erstreckt sich beinahe endlos bis zum Horizont! Im Mai blühen weißer Baldrian (Valeriana officinalis), die Rote Lichtnelke (Silene dioica), der weiße Waldgeißbart (Aruncus dioicus) und Fingerhüte (Digitalis) in allen Farbstellungen – von reinem Weiß über Gelb und Rosa bis hin zu Dunkelviolett – um die Wette.
Entlang dem Altholz-Stapel ...
Ein Band aus altem, wurmstichigem Bauholzabfall gibt dem Teich einen weit gefassten Rahmen – eine naturnahe Landschaftsarchitektur, belebt und bewohnt von Zaunkönigen, Fröschen, Kröten, Molchen, Spinnen und Asseln. Zwischen den verwitterten Holzstrukturen finden zudem Käfer, Schnecken und kleine Säugetiere geschützte Rückzugsorte, während Moose und Flechten das Holz langsam in eine lebendige, grüne Skulptur verwandeln.
Im vorgelagerten Beet blühen eine Christrose (Helleborus niger), Lichtnelken (Silene spp.) und eine kräftige Staude des Waldgeißblatts (Lonicera periclymenum), dessen erste Schösslinge man früher wie Spargel zubereitete – bestimmt eine willkommene Abwechslung im Frühjahr, wenn es noch kein Gewächshaus gibt und harte Winter überstanden sind. Ich kenne keinen einzigen Wald, in dem das Waldgeißblatt heute noch blüht. Daher habe ich es sicherheitshalber gleich an vielen schattigeren Stellen in den Garten gepflanzt.
Durch wogende, hohe Gräser ...
Weiter geht es durch wogende, hohe Gräser und blühende Wiesenblumen. Wenn man das Zirpen der Heuschrecken hört, während man mit der Hand über die Halme streicht, versteht man sofort, warum man im Mai nicht mähen sollte – es ist einfach wunderschön! Sanft neigen sich die Halme im Wind, sattes Grün leuchtet, wenn die Morgensonne warm darüber streicht.

Ab Juni beginnen wir mit der Stufenmahd und schwingen die Sense – immer wieder ein Stück, sodass wir uns langsam zweimal im Jahr durch die Fläche arbeiten. So bleibt stets ein Teil der Wiese bestehen: von frisch geschnittenem Gras über saftiges Grün bis hin zu reifenden Halmen. Zum Reinbeißen saftig für junge Raupen, blühend für fliegende Schmetterlinge und Hummeln, und schließlich ruhend reif für Schmetterlingspuppen und Wintergäste.
Witwenblumen (Knautia) gehören zu meinen Lieblingsfotomotiven. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, darum findest du alle Fotos mit dem hübschen Kleinen Fuchs (Aglais urticae) in der Galerie.
Eine runde ums Wiesenbeet ...
Ein violett-blauer Farbfleck, der schon von Weitem in der Wiese leuchtet, lädt zu einer Runde um das Wiesenbeet ein. Ein alter, hohler Obstbaum fiel vor einigen Jahren. Nun liegt er eingebettet in ein blühendes Inselbeet. Wer weiß schon genau, welche neugierigen Augen aus den hohlen Astlöchern spicken, wenn Fuchs, Katz und sonstige Besucher das Beet umrunden …
Sibirische Schwertlilien (Iris), Wiesenwitwenblumen (Knautia arvensis) und bald zahlreiche wilde Nelkenarten (Dianthus), das Echte Labkraut (Galium) sowie das Italienische Leinkraut (Linaria vulgaris) werden bald blühen. Hier ist immer etwas geboten!
Farbe tanken am vorderen Teichrand ...
Bunt geht es auch am vorderen Teich her – und das ist erst der Anfang! Schon bald folgt der Blutweiderich (Lythrum salicaria), der mit seinen leuchtend purpurroten Blüten den ganzen Teich einrahmt.
Das Orangerote Habichtskraut (Hieracium aurantiacum) blüht hinter den grauen Igelköpfen der verblühten Gewöhnlichen Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris). Im Vordergrund leuchtet pink blühend der Blutrote Storchschnabel (Geranium). In Weiß blühen der Rispen-Steinbrech (Saxifraga paniculata), auch Trauben-Steinbrech genannt, sowie ein Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum).
Das Habichtskraut schauen wir uns mal genauer an!
Stopp bei Knallrot ...
Was ist knallrot, hat edle Knitter und ist tierisch beliebt?
Richtig – der Große Klatschmohn (Papaver rhoeas)! Ein Must-have im Garten, das man immer schnell auf offenem Boden ausstreuen muss, damit er zuverlässig jedes Jahr wiederkommt. Oder man legt gleich eine ganze Blühfläche davon an! Stell dir dazu noch die Blaue Kornblume (Centaurea cyanus), Wolken von Färberwaid (Isatis tinctoria) und die strahlend weißen Doldenblüten des Strahlen-Breitsame (Orlaya grandiflora) vor! Daher: immer schön Saatgut sammeln und dann immer wieder ausstreuen!
vorbei an Rosarot ...
Ein Wegelagerer entwickelt sich prächtig ...
Das ist mal eine tolle Rosette der Großblütigen Königskerze (Verbascum densiflorum)! Damit hat die Kartoffel ‚Annabelle‘ (Solanum tuberosum ‚Annabelle‘) zwar Konkurrenz bekommen, aber das lohnt sich. Dank fettem Gartenboden wird das bestimmt eine prächtige Kerze am Beetrand. Interessanterweise wächst eine mindestens ebenso gesunde große Königskerze auf der gegenüberliegenden Wegseite in magerem Sand und Schotter. Wie geht das denn?
Wir Schauen bei den Untoten vorbei ...
Wir passieren eine insektenfreundliche "Hecke" ...
der Himmel verdunkelt sich ...
© Alle Bilder von Katja Falkenburger
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