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GUDRUNS TULPEN4 Minuten

DAS WUNDER VON SCHWÄBISCH HALL

Eine Sensation, es gibt tatsächlich noch wilde Wilde Tulpen (Tulipa sylvestris), auch Wald- oder Weinbergtulpe genannt, auf einer Streuobstwiese in Deutschland! 

Wo genau diese Tulpen aus der Familie der Liliengewächse blühen, bleibt streng geheim, damit sie sich ungestört vermehren können, denn von der Keimung eines Tulpensamens bis zur Blüte können bis zu 7 lange Jahre vergehen. Damit das auch funktioniert, mähen die glücklichen Besitzer dieser Rarität vorsichtig mit einer Handsense und auch erst nach der Samenreife, damit sich die Tulpen möglichst zahlreich vermehren und in der Wiese ausbreiten können. Was für eine schöne Mischung! Begeistert von dieser vorbildlichen Pflege haben sich auch gleich viele andere wärme- und feuchtigkeitsliebende Wiesenblumen eingefunden, die mit den Tulpen um die Wette blühen:

Vielen Dank an Gudrun Hölzer, deren Fotos ich hier im Beitrag verwenden darf. 

Tulpen kommen ursprünglich aus Südeuropa und Nordafrika. Vielleicht hat ein heimwehkranker römischer Söldner in seinem germanischen Exilgärtchen am Limes die eine oder andere Tulpenzwiebel gepflanzt – so genau weiß man das leider nicht. Gesichert ist, dass die Weinbergtulpe Ende des 16. Jahrhunderts eingeführt wurde und so in mitteleuropäischen Blumenbeeten ihren Platz fand. Dabei ist es wohl einigen Samen gelungen, in die weitere Umgebung auszubüxen. Eine gute Idee, denn die frühblühenden Tulpen sind nach einem langen Winter eine willkommene erste Futterquelle für hungrige Insekten. 

Wilde Tulpen lieben eine warme Lage mit nährstoffreicher, frühlingsfeuchter Erde, wie man sie an wenig gemähten Waldrändern, Weinbergen und in Gärten findet. Eine gute Gelegenheit, um den Bestand der sehr seltenen Wilden Tulpe auch vor der eigenen Haustür zu sichern, finde ich.

  1. Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  2. Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  3. Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis)
  4. Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum sp.)
  5. Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
  6. Wilde Tulpe (Tulipa sylvestris)

Vielleicht haben wilde Tulpen in meinem Garten eine bessere Überlebenschance als die meist steril gezüchteten Tulpen, die gerne von meinen Mäusen verspeist werden. Aber wilde Tulpen sind dagegen bestimmt eine Delikatesse! Daher ist es doch erstaunlich, dass sie trotz der Mäuse in dieser Streuobstwiese einen so üppigen Bestand bilden! Welchen Trick hat die wilde Tulpe auf Lager, frage ich mich da? Ist es die zahlreiche Versamung und die lange Entwicklungszeit der Pflanze?

Die Entwicklung einer Tulpe vom Samen bis zur Blüte dauert bis zu 7 Jahre!

Sterile Zwiebelgewächse, die sich nur vegetativ durch Brut- oder Tochterzwiebeln vermehren, bilden im Laufe der Jahre viele dicht an dicht liegende Zwiebelgruppen aus – ein üppig gedeckter Tisch für Mäuse. Bei sich versamenden Tulpen entstehen dagegen jährlich fortlaufend viele neue Pflanzen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Diese werden zudem beispielsweise durch Wind und Tiere in Distanz zur Mutterpflanze verteilt. Dadurch bleiben am Ende immer genügend Tulpenpflanzen übrig, um zur Blüte zu kommen und erneut Samen zu bilden.

Wenn das stimmt, dann ist die Selbstaussaat doch ein prima Trick der Natur damit die Wilden Tulpen jedes Jahr blühen können und die Maus trotzdem satt wird. Beim eifrigen Scharren nach weiter verteilten Zwiebeln wird die Erde gelockert und gelüftet. Das ist gut für eine lockere Krume und gut für die Maus, die dadurch sportlich und schlank bleibt. 🙂

Und? Welche Erfahrungen hast du mit Mäusen und Tulpenzwiebeln gemacht? 

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