Fragen und Antworten zum Thema Familie, Wohnen, Beruf, Fitness ...
He, Hermelin, wie geht´s?
Oh, hast du mich entdeckt? Ich habe doch schon mein braunes Sommerfell und sollte gut getarnt sein. Normalerweise bin ich nachts auf der Pirsch. Das ist sicherer, weil mich dann weniger Raubvögel wie Bussard, Milan und Habicht entdecken können und weniger Autos unterwegs sind. Auch sonst muss ich stets auf der Hut sein, da ich viele Feinde wie Eulen, Füchse, Marder und Katzen habe und mir auch Wühlmausfallen zum Verhängnis werden können.


Und was machst du so beruflich?
Ich jage Mäuse, Maulwürfe, Ratten und andere Säugetiere, die sogar größer sind als ich, und sorge dafür, dass es nicht zu viele werden. Ich bin vor allem auf Wühlmäuse spezialisiert und habe daher kurze Beine und bin gertenschlank, damit ich wie das etwas kleinere Wiesel gut in Wühlmausgänge komme.
Übrigens: Damit ich meinem Job ordentlich nachgehen kann, muss mir eine Wohnung und Unterschlupf gestellt werden, sonst komme ich nicht und ihr müsst eure Mäuse selber jagen.
Wo wohnst du denn gerade?
Hier! Der Immobilienmarkt ist in den letzten Jahren eine Katastrophe geworden. Die Lage an der Straße ist mir eigentlich zu laut und unruhig. Ich träume von einem Nest in einem Holz- oder Steinhaufen oder noch besser einer Benjeshecke mit vielen gemütlichen Zwischenräumen an einem Feldrain, Gebüsch oder Waldrand. Ein Garten oder eine Wiese wäre toll, auf der meine Kinder spielen können. Super wäre eine Wiese mit hohem Gras, das nur zweimal im Jahr geschnitten wird, in der ich mich auf der Jagd gut verstecken kann.

Wie zeichnet man eigentlich weiße Hermeline in weißem Schnee?
Gar nicht, man prägt sie! 🙂
Wie „Freies Prägen“ funktioniert zeige ich dir in meinen Präge-Büchern PAPIER PRÄGEN und HOLZ PRÄGEN auf www.falkenburger.de
Wie hältst du dich fit
Och, um meine Fitness muss ich mir keine Sorgen machen. Nach dem Wiesel bin ich das zweitkleinste räuberische Säugetier. Als „Knirps“ unter den Jägern mit einer Rumpflänge von nur 17 bis 37 cm muss ich daher flink, wendig und einfallsreich sein, um bei der Jagd erfolgreich zu sein.
Vielleicht hast du mich schon einmal auf einer Wiese wie völlig verrückt herumhüpfen sehen? Nein, ich habe keine Tollwut, das ist reines Kalkül! Mein Opfer soll auf mich aufmerksam werden, am besten überrascht stehenbleiben und wie gebannt meinem Treiben zusehen.
Bei meiner akrobatischen Vorstellung gebe ich alles und mime den Clown. Ich renne, als wäre der Teufel hinter mir her, schlage Haken, Purzelbäume und sogar Saltos und komme meinem Opfer dabei immer näher …
Diese Jagdtechnik ist Hochleistungssport und sehr anstrengend. Daher habe ich auch einen hohen Energiebedarf und muss täglich 50 bis 60 % meines eigenen Gewichts zu mir nehmen!
Wie funktioniert das bei euch eigentlich mit Männlein und Weiblein?
Männchen sind etwas größer als weibliche Hermeline und haben Reviere von 20 bis 40 Hektar, die mehrere weibliche Reviere beinhalten können. Wir sind Einzelgänger und besuchen uns nur ab und zu in der Paarungszeit zwischen März und Juli. Die befruchteten Eizellen entwickeln sich aber nicht immer sofort, sondern gehen manchmal erst in die sogenannte Keimruhe. Damit ist gewährleistet, dass die Jungen erst im Frühjahr, etwa von März bis Mai, geboren werden, sobald wieder genügend Futter vorhanden ist. Eine Besonderheit ist übrigens, dass Weibchen noch im Nest mit 4-6 Wochen begattet und trächtig werden können! Auch hier sorgt die Keimruhe dafür, dass die Jungen erst im nächsten Frühjahr geboren werden.


Bist du auch im Winter aktiv oder machst du einen Winterschlaf?
Ich mache keinen Winterschlaf und jage daher auch im Winter. Mein im Winter weißes Fell hilft mir, mich im Schnee besser zu tarnen. Leider funktioniert das in den schneearmen Wintern heutzutage immer schlechter, wie du auf dem Foto sehen kannst. Übrigens: Ob Sommer- oder Winterkleid – an meiner schwarzen Schwanzspitze kannst du mich immer erkennen.
So, jetzt muss ich aber weiter!
War nett dich kennengelernt zu haben!
HERMELIN (Mustela erminea)
Männchen Rüde
Weibchen Fähe
Gewicht bis 350 g
Kopf- bis Rumpflänge 17–33 cm
Reviergröße 2 (Winter) bis 40 ha (Sommer)
Paarungszeit Spätfrühling bis Sommer
Tragzeit 220 bis 380 Tage durch Keimruhe
Geburtszeit März–Mai
Würfe pro Jahr 1
Junge pro Wurf 6–9 Junge
Geschlechtsreif mit 10 Monaten
Lebenserwartung im Freiland über 6-8 Jahre
Ø Lebenserwartung 1–2 Jahre

