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ROSENKÄFER – ROSENKILLER?7 Minuten

Der Goldglänzende Rosenkäfer (Cetonia aurata)

Nachdem immer wieder Fragen auftauchen, was man gegen den Rosenkäfer unternehmen kann, um seine edlen Rosen oder auch andere Pflanzen zu schützen, knöpfen wir uns den Kerl nun einmal vor:

Wissenswertes

Die erwachsenen Käfer, auch Imagines genannt, findet man häufig in Blüten von Rosen, Obstbäumen, Holunder, Weißdorn, Doldenblütlern, Wiesenraute und Nachtviole. Dort ernähren sie sich von Nektar, Pollen und anderen zarten Blütenteilen. Die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in verrottendem Holz, alten Baumstümpfen oder Komposthaufen ab, seltener auch in Ameisenhaufen. Nach einigen Wochen schlüpfen die weißen, gekrümmten Larven (Engerlinge), die bis zu fünf Zentimeter lang werden können. Diese Larven ernähren sich hauptsächlich von zerfallenden Pflanzenresten und morschem Holz. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon aus Erde und Holzfasern. Die gesamte Entwicklung vom Larvenstadium zur Puppe und schließlich zum ausgewachsenen Käfer dauert etwa zwei Jahre. Im Spätsommer sind die Käfer nach der Verpuppung fertig entwickelt, überwintern dann im Boden und erscheinen erst im folgenden Frühling. Männliche Käfer lassen sich durch eine flache Längsfurche auf der Unterseite des Bauches von den Weibchen unterscheiden.

Die Engerlinge von Rosenkäfern ernähren sich hauptsächlich von zerfallenden Pflanzenresten und morschem Holz!“

Da stimmt doch was nicht!

Wer ist´s gewesen? 

Der Maikäfer!

Wenn sich die Larven des Rosenkäfers nur von Holzmulm und abgestorbenen Pflanzenresten ernähren sollen, warum fressen sie dann auch an gesunden Pflanzenwurzeln von Rosen und anderen Pflanzen?

Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Ein anderer war’s! Da nagt keine Larve des Goldglänzenden Rosenkäfers an den Wurzeln, sondern eine Maikäferlarve, die frische Wurzeln mag . Rosen- und Maikäferlarven lassen sich anhand ihrer Bewegung voneinander unterscheiden. Während sich die Maikäferlarven stark gekrümmt fortbewegen, strecken sich die Larven des Rosenkäfers und bewegen sich auf dem Rücken liegend vorwärts.

  2. Mutti hat sich vertan! Eigentlich legen die weiblichen Rosen- oder Maikäfer ihre Eier in verrottende Komposthaufen und Baumstümpfe ab, die einen stabilen Feuchtegehalt, eine ausgeglichene Temperatur und „weiches“ Material für die Kinder- und Futterstube aufweisen. Da Rosen (und auch andere Blumen) gerne in besonderer Aufzuchterde, Torf und komposthaltigen Substraten gepflanzt und im Garten mit Rosenerde verwöhnt werden, findet sich die ein oder andere Käferlarve im Blumentopf und im Pflanzloch wieder. Fatal, denn da wartet kein fetter Kompost auf die Larve, sondern Hunger. Denn das Futterangebot in einem Pflanzentopf oder einem Pflanzloch ist begrenzt. Kein Wunder also, wenn Käferlarven in ihrer Not lebende Wurzeln annagen!

Was also tun?

Normale Gartenerde oder garer Kompost!

Wie kann man größere Schäden an Pflanzenwurzeln durch Engerlinge von Käfern, aber auch von anderen Insekten vermeiden?

  1. Normale Gartenerde: Verwende für Blumentöpfe und Pflanzlöcher deine regional vorhandene Erde, garen Gartenkompost oder eine Mischung daraus, aus der Käfer schon ausgeflogen sind. In normaler Erde sind unzählige Bodenlebewesen enthalten, die sich gegenseitig im Gleichgewicht halten.

  2. Keine „Spezialerde“: Vermeide Pflanzsubstrate wie Anzuchts-, Rosen- und andere teilweise sogar sterile Spezialerden, die im Handel angeboten werden. Diese sind nicht notwendig und produzieren Verpackungsmüll, verursachen Transportkosten und können Torf, Plastik und Mikroplastik, Kunstdünger, Wachstumshormone sowie Pestizide enthalten.

  3. Gesunde Pflanzen: Ziehe Pflanzen aus Samen, durch Ableger oder Stecklinge. In normaler Erde, Komposterde oder einer Mischung daraus herangezogene Pflanzen werden von Anfang an mit dem regional vorkommenden Klima und Bodenleben konfrontiert, was ihre Fitness und Widerstandsfähigkeit fördert.

  4. Wurzelnackte Pflanzen: Kaufe Sträucher und Bäume nach Möglichkeit wurzelnackt oder wasche die Wurzeln gekaufter Pflanzen bei Bedarf frei, bevor du sie in normale Erde pflanzt.

  5. Tauschbörse: Tausche oder kaufe Pflanzen mit deinen Nachbarn und anderen Gärtnern. Diese Pflanzen sind meist sehr widerstandsfähig, da sie schon an „normale“ Gartenerde gewöhnt sind und problemlos anwachsen.

Gesucht - gefunden!

Der Goldglänzende Rosenkäfer gehört eindeutig zu den Generalisten unter den Insekten, da man ihn neben Rosen auch an zahlreichen anderen Blüten findet. 

Dennoch hat er seine Vorlieben, konnte ich feststellen. Die Akeleiblättrige Wiesenraute – egal ob in weiß oder in rosa – gehört eindeutig zu seinen Favoriten. Auf diesem Exemplar im Bild habe ich über 20 Rosenkäfer im Blütenplüsch gefunden!

Schau dir die Prachtkerle mal im Video an. Sehr gesellig und völlig relaxed auf dem „Plüschsofa“ 🙂

© Alle Fotos, Filme und Illustrationen von Katja Falkenburger

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